Festliche Stimmung herrschte am Freitagabend, den 24. November, im neuen Gerätehaus der Feuerwehr in Wieblingen. Der THW-Ortsverband Heidelberg war hier zu einer Feierstunde zusammengekommen.
Der erste Höhepunkt des Abends war die Übergabe von zwei mobilen Defibrillatoren, so genannte Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED), durch Rainer Bucher von der Björn Steiger Stiftung. Nachdem der Ortsverband unter Leitung des Ortsbeauftragten, Peter Schollmeier, die Initiative ergriffen hatte, Partner für die Ausstattung des THW-Heidelberg mit diesen mobilen Geräten zu finden, schritt der Förderverein des THW Heidelberg unter Leitung des 1. Vorsitzenden, Jörg Mergenthaler, zur Tat. Über die Stadt Heidelberg wurde Kontakt zur Björn Steiger Stiftung aufgenommen, die sich zum Ziel gesetzt hat, Stadt- und Landkreise flächendeckend mit AED`s, so genannten Laien Defibrillatoren, auszustatten. In Heidelberg gibt es das Projekt "Herzsichere Stadt Heidelberg", damit, wie Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner es formulierte, "jeder einzelne in einem Notfall helfen und zum Lebensretter werden kann." Marcus und Silke Schulz vom Mannheimer Trainingszentrum zögerten keine Sekunde, um sich an der Finanzierung der beiden Geräte im Gesamtwert von über 3000 € zu beteiligen. "Die Björn Steiger Stiftung zu unterstützen war für uns im wahrsten Sinne des Wortes eine Herzensangelegenheit", sagte Silke Schulz, "weil wir im engsten Familienkreis erlebt haben, was es bedeutet, wenn das Herz schlapp macht. Außerdem bin ich als ehrenamtliche Leiterin einer Koronarsportgruppe im ständigen Kontakt mit Herzpatienten und weiß, wie wichtig ein Defibrillator im Notfall ist. Mein Mann und ich freuen uns sehr, damit auch das THW Heidelberg, das uns ebenfalls sehr am Herzen liegt, unterstützen zu können."
Der plötzliche Herztod ist mit mehr als 100.000 Betroffenen die häufigste Todesursache in Deutschland. Der schnelle Einsatz von Defibrillatoren kann Leben retten. Ursache für das spontane Kreislaufversagen ist meist ein Kammerflimmern, eine Rhythmusstörung, bei der die Herzkammern völlig ungeordnet vibrieren, und somit kein Blut in den Kreislauf gepumpt wird. Nur eines kann dann den Patienten retten: ein starker Stromstoß mit einem Defibrillator. Erst danach kann die Herz-Lungen-Wiederbelebung fruchten. Wird das Gerät schnell eingesetzt, steigt die Überlebenschance des Opfers von 10 auf 70 Prozent. Deshalb ist es wichtig, dass auch das THW mit diesen Geräten in den Einsatz gehen und Leben retten kann. "Wir sind sehr froh", stellte Peter Schollmeier abschließend fest, "dass nun ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gegangen ist und wir sowohl die Sicherheit unserer Helferinnen und Helfer als auch die Sicherheit derer, denen wir helfen, verbessern können."
Den zweiten Höhepunkt des Abends bildete die Ehrung verdienter Helferinnen und Helfer. Acht Angehörige des THW Heidelberg wurden für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement und ihre besonderen Verdienste ausgezeichnet.
Der Ortsbeauftragte, Peter Schollmeier, würdigte in seiner Ansprache ihr überdurchschnittliches Engagement und bedankte sich beim gesamten Ortsverband für die gute Zusammenarbeit. Auch den Familienangehörigen dankte Peter Schollmeier: "Ihr schafft uns, indem Ihr uns den Rücken frei haltet, den Freiraum, den wir für unsere Arbeit im THW benötigen, zum Wohle derer, die unsere Hilfe benötigen." Dann ließ er die vielen Einsätze der vergangenen Jahre Revue passieren: 2013 der Hochwassereinsatz in Magdeburg, 2014/15 der Bau und der Betrieb einer Flüchtlingsunterkunft in den Patton-Barracks in Heidelberg und die sich anschließenden zahlreichen Einsätze in Schwetzingen und Mannheim, 2015 der 10-tägige Einsatz an der Jagst, 2016 die Einsätze bei Bränden in Oftersheim, Plankstadt, in einer Tiefgarage in Heidelberg, auf einem Bauernhof sowie bei Unwettern in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis und 2017 die Stromeinspeisung nach dem Kurzschluss im Heidelberger Hauptbahnhof und die Unterstützung der Feuerwehr in Brühl, nachdem ein PKW in ein Haus gefahren war. "Hinzu kamen", so Peter Schollmeier weiter, "über die Jahre mehr als 40 Ortungseinsätze, der letzte gestern Abend in Dossenheim, die Unterstützung der Polizei bei verschiedenen Lagen, etliche geplante Aktionen an und auf dem Wasser sowie die Unterstützung anderer Organisationen bei Veranstaltungen - ganz zu schweigen von den unzähligen Ausbildungen und Übungen."
Dann erfolgte die Auszeichnung der verdienten Helferinnen und Helfer:
Für 10 Jahre aktive Dienstzeit wurden geehrt: Christine Bay, Christian David und Laurens van Bussel
Für 25 Jahre aktive Dienstzeit wurde geehrt: Birgit Kritter
Für 40 Jahre aktive Dienstzeit wurde (in Abwesenheit) geehrt: Joachim Brodkorb
Das Helferabzeichen in Gold für Ihr überdurchschnittliches Engagement erhielten: Alexander Böing, Michael Freiberg, David Soyka und (in Abwesenheit) Kurt Heikenwälder
Eine hohe Ehrung wurde Klaus Eberhard zuteil. Aus der Hand von Markus Jaugitz, dem Geschäftsführer der Geschäftsstelle Mannheim, erhielt er für seine herausragenden Verdienste das Ehrenzeichen des Technischen Hilfswerks in Bronze.
Der Ortsverband gratuliert allen ausgezeichneten Kameradinnen und Kameraden ganz herzlich!!!