Dichter Rauch quillt gegen 17:00 Uhr aus dem Solarschiff "Neckarsonne", das manövrierunfähig mitten im Neckar liegt. Laute Schreie gellen über das Wasser. Boote des THW, der DLRG und der Feuerwehr flitzen über das Wasser. Knapp 100 "Üb-Verletzte" müssen von dem solarbetriebenen Ausflugsschiff an Land gebracht werden, wo sie von Notärzten, Sanitätern und Helfern erstversorgt und danach in die Heidelberger Kliniken transportiert werden sollen.
Damit hat die große Katastrophenschutzübung am Neckarvorland in Heidelberg begonnen. Beteiligt sind neben dem Universitätsklinikum Heidelberg die Feuerwehr Heidelberg, das Polizeipräsidium Mannheim, die Wasserschutzpolizei Baden‐Württemberg, die Leitenden Notärzte Rhein Neckar Heidelberg (LNA Rhein Neckar HD), das Technische Hilfswerk (THW), der Malteser Hilfsdienst, die Deutsche Lebens‐Rettungs‐Gesellschaft (DLRG) sowie das Kreisverbindungskommando der Bundeswehr Heidelberg. Kälte, Regen und Dunkelheit machen es den eigesetzten Kräften nicht gerade leicht. Gut zwei Stunden sind die Rettungskräfte nach dem Aufbau der Sanitätszelte und der Ausleuchtung des Platzes damit beschäftigt, die "Üb-Verletzten" zu evakuieren und notfallmäßig zu versorgen.
Das THW Heidelberg war mit 29 THW Kräften vertreten. Unsere Aufgabe bestand darin, den Behandlungsplatz aus zu leuchten und die Stromversorgung sicher zu stellen. Neben mobilen Leuchtstrahlern kam auch unsere Netzersatzanlage zum Einsatz. Diese kann sowohl Strom erzeugen, als auch durch Ihren integrierten Lichtmast in kürzester Zeit das Umfeld taghell ausleuchten. Eine weitere Aufgabe war die Unterstützung des Rettungsdienstes beim Transport der Verletzten vom Ufer zum Behandlungsplatz, die sogenannte "Tragehilfe". Unser Zugtrupp mit unserem Zugführer Sven Latki führte wie im Realeinsatz üblich die Lage auf unserer Lagekarte und die im Einsatz befindlichen Kräfte.Unser #Fachberater Oliver Braun stand der Feuerwehr Heidelberg beratend zur Seite um das Einsatzspektrum des THW auf zu zeigen. Die Zusammenarbeit mit allen beteiligten Organisationen hat gut funktioniert. Neben vielen Interessierten ist auch Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner am Neckar, um sich ein Bild vom Ablauf der Übung zu machen. Trotz starkem Regens lässt er es sich nicht nehmen gemeinsam mit Dr. Georg Belge (Leiter der Feuerwehr Heidelberg), mit der Fachgruppe Wassergefahren zur havarierten "Neckarsonne" hinauszufahren. Nach etwa dreieinhalb Stunden sind alle "Üb-Verletzten" versorgt und die Übung damit erfolgreich beendet. Das Ziel der Übung, an der etwa 500 Helfer und Darsteller aus der ganzen Region teilnahmen, war es, die beteiligten Rettungsorganisationen auf einen sogenannten "Massenanfall von Verletzten" vorzubereiten.