Rettungshunde im THW
Bei der Suche nach vermissten oder verschütteten Personen ist Eile geboten! Bis heute gibt es noch kein technisches Gerät, das die Hundenase ersetzen kann.
Das THW bildet Rettungshunde für die Trümmer, die Fläche und Personenspürhunde (Mantrailer) aus. Innerhalb der Fachgruppe Ortung werden sie ausgebildet und gehen in den Einsatz um Menschenleben zu retten.
Von Trümmersuche ist die Rede, wenn Hunde bei der Suche von Verschütteten nach Erdbeben, Einstürzen oder Explosionen eingesetzt werden. Flächensuchhunde werden eingesetzt, wenn Personen beispielsweise in einem Wald vermisst werden. Die Hunde suchen hierbei nach menschlicher Witterung. In bebauten Gebieten kommt dagegen eher der Personenspürhund zum Einsatz, der den Individualgeruch eines bestimmten Menschen auf einer Spur verfolgt.
Der Weg zum geprüften Rettungshund ist lang und nicht jeder Hund ist automatisch für diese Arbeit geeignet.
Fachgruppe Ortung Typ A
Die Einsatztaktik der Fachgruppe Ortung (FGr O) setzt auf eine Kombination von Rettungsspezialisten, ausgebildeten und geprüften Rettungshunden und technischem Ortungsgerät. Diese gebündelte Fachkompetenz verspricht auch in schwierigsten Lagen Erfolg. So kann der Einsatz von Ortungsspezialisten Klarheit bringen, ob beispielsweise unter Trümmern Leben vorhanden ist oder nicht.
Die Fachgruppe Ortung Typ B verfügt über geprüfte Rettungshunde (biologische Ortung) sowie über speziell geschulte RettungshundeführerInnen und ihre Hunde.
Ausbildungsverlauf
Für den Menschen gilt es erst einmal die sog. Grundausbildungsprüfung zu bestehen. Diese ist für alle Helfenden im THW gleich.
In den jeweiligen Fachgruppen – für RettungshundeführerInnen die Fachgruppe Ortung – wird dann noch die sogenannte Fachausbildung durchgeführt.
Der Hund sollte je nach Alter bereits einen Grundgehorsam mitbringen bzw. außerhalb des THW in einer Hundeschule oder durch seinen Menschen lernen.
Im THW lernt er dann Menschen zu suchen und sie durch Verbellen anzuzeigen, und dies auch auf der schwierigem Untergrund oder im Wald und auch unter Ablenkung bzw. bei der Ausbildung zum Personenspürhund die Geruchsspur eines Menschen unter verschiedenen Bedingungen bis zum Fund zu verfolgen.
Für den Mensch gilt es hier zu lernen und zu verstehen wie man seinen Hund sinnvoll führt und liest um zum Erfolg zu kommen. So werden immer Hund und Mensch ausgebildet.
Bis zur Einsatzfähigkeit werden verschiedene Prüfungsstufen durchlaufen.
Eignungstest mit frühestens 14 Monaten
Vorprüfung mit spätestens 6 Jahren
Einsatztauglichkeitsprüfung Trümmer und Fläche
Die Prüfungsstufen für die Personenspürhunde sind in den gleichen Stufen aufgebaut.
Diese Prüfungen können beliebig oft wiederholt werden und müssen alle drei Jahre erneuert werden um die Einsatzfähigkeit zu erhalten.
Der Hund ist so für Einsätze im Inland und in Anrainerstaaten qualifiziert.
Voraussetzungen an den Hund
Ein Rettungshund muss körperlich gesund sein, da seine Aufgabe anspruchsvoll und anstrengend ist. Kondition und gute Körperbeherrschung (zum Klettern und Laufen in den Trümmern) sind wichtig und werden auch in der Ausbildung geschult und gefordert.
kein Übergewicht
unauffälliges Verhalten und gesund
keine Angst vor Umwelteinflüssen oder starkem Misstrauen vor fremden Menschen
Durchhaltevermögen um eine Aufgabe zu lösen.
Viele Rettungshunde gehören sog. Arbeitsrassen an, wie z.B. Hütehunde oder Jagdhunde. Doch allein die Rasse kann weder ein JA noch ein NEIN erwirken, es kommt immer auf das Individuum an und nicht zuletzt auch auf das Team Hund-Mensch. Ausnahme: Leider gibt es auch im THW eine Rasseliste, die bestimmte Rassen von der Ausbildung zum Rettungshund ausschließt. Dies ist aus kynologischer Sicht nicht sinnvoll, doch leider gilt diese Regel für alle Ortungsgruppen in der Bundesanstalt THW und auch der OV Heidelberg kann sich davon nicht ausschließen.
Das Alter sollte zu Beginn der Ausbildung nicht über drei Jahren liegen.
Wenn Sie nun der Meinung sind, dass die Aufgabe als Rettungshund für die Trümmersuche etwas für Sie und Ihren Hund ist – HIER geht es zum Kontaktformular
Voraussetzungen für den Hundeführenden
In der Rettungshundearbeit geht es weder um Pokale und sportliche Erfolge noch um die „Auslastung für den Hund“ – wir trainieren für den Ernstfall und sollen dann Menschenleben retten. Das heißt aber nicht, dass wir nicht Spaß an der Arbeit haben, dies ist für Hund und Mensch zwingend nötig um die Motivation nicht zu verlieren!
hoher Zeitaufwand für die Ausbildung eines Hund-Mensch-Teams angesetzt werden muss: mittwochs und samstags im THW, und darüber hinaus müssen auch Grundgehorsam und ev. eine Begleithundeprüfung noch gewuppt werden.
Machen Beruf und Familie das mit? Bist du gewillt beim Piepsen deines Funkmeldeempfängers, auch bei ungemütlichen kalten Wetters mit Ihrer Fachgruppe zum Einsatz auszurücken und sich hier womöglich die Nacht um die Ohren zu schlagen?
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Bist du teamfähig? interessierst dich auch für andere Hund-Mensch-Teams ?
Auch körperliche Fitness ist nicht unwichtig. Jeder THW-Helfer wird natürlich ärztlich untersucht, bevor er seine Ausbildung beginnt um sicher zu stellen, dass wir diesem Menschen die Arbeit auch zumuten dürfen.
Immer noch Interesse? Dann geht es hier zum Kontaktformular
Einsätze
Einsätze für unsere Rettungshunde werden in zwei verschiedenen Gruppen unterschieden:
Trümmereinsatz und Flächeneinsatz
Beim Einsatz in den Trümmern sind denkbare Szenarien zum Beispiel Gebäudeeinsturz durch eine Explosion, während die Flächensuche im Wald oder in anderen unbebauten Gebieten stattfindet.
Anforderer ist hier in der Regel die Polizei, die mit dem Vermisstenfall betraut ist, so dass die Suche durch Personen, Hubschrauber und Wärmebildkameras unterstützt wird.
Das THW kooperiert selbstverständlich mit anderen rettungshundeführenden Organisationen.
Die Helfenden werden über sogenannte Funkmeldeempfänger alarmiert, die über die Integrierte Leistelle Rhein-Neckar ausgelöst werden, wenn ein Anforderer sich dort meldet.
Wird ein Arbeitnehmer während seiner Arbeitszeit angefordert, kann er sogenannten Verdienstausfall beantragen. In diesem Fall wird dem Arbeitgeber der Arbeitslohn für die Zeit des Einsatzes erstattet.
Ein Helfender darf erst dann in den Einsatz wenn er die Grundausbildungprüfung bestanden hat und mit seinem Hund darf er erst suchen wenn die Einsatztauglichkeitsprüfung für die spezifische Anforderung bestanden wurde.
Verschiedene Arten von Rettungshunden
Je nach Art der Aufgabe unterscheidet man verschiedene Arten von Rettungshunden.
Die meisten Hunde suchen nach allgemeinem unspezifischem Menschengeruch, das heißt der Hund hat keine bestimmt Person als Ziel sondern zeigt jeden Menschen an den er findet.
- Rettungshunde für die Trümmersuche
Diese Hunde werden nach Gebäudeeinstürzen, z. B. nach Explosionen oder Erdbeben eingesetzt. Im THW wird diese Arbeit vor der Suche in der Fläche erlernt und geprüft.
- Rettungshunde für die Flächensuche
Flächensuchhunde werden in vielen Organisationen ausgebildet, bei den meisten liegt hier der Schwerpunkt.
- Lawinensuchhunde
Diese Hunde arbeiten im Schnee um Menschen aufzufinden die von Lawinen verschüttet wurden. Im THW wird diese Ausbildung nicht angeboten, da sie nur im Süden eine Rolle spielt.
- Personenspürhunde oder Mantrailer
Diese Hunde suchen nach Individualgeruch, das heißt sie bekommen einen sogenannten Geruchsträger von der vermissten Person als Geruchsbeispiel und laufen dann auf der Spur bis zu Auffinden.
weitere Links zum Thema Rettungshundearbeit
- Landesarbeitsgemeinschaft Rettungshunde Baden-Württemberg
- Rettungshundestaffel Bergstraße-Odenwaldkreis e.V.
- Technisches Hilfswerk - Ortsverband Viernheim
- Technisches Hilfswerk - Ortsverband Backnang
- Technisches Hilfswerk - Ortsverband Tübingen
- Rettungshundestaffel Rhein-Neckar
- DRK Mannheim
- DRK Bensheim
- BRH Rettungshundestaffel Ludwigshafen-Mannheim e.V.
- BRH Rettungshundestaffel Unterland e.V.
- BRH Rettungshundestaffel Mittlerer Neckar e.V.
- Redog