Speyer - Ein Zusammenstoß mehrerer Schiffe auf dem Rhein mit anschließender Explosion von Gasflaschen und zahlreichen Verletzten - so lautete das Szenario der Rhein-Neckar-Großübung, welche in diesem Jahr durch den Ortsverband Oberhausen-Rheinhausen arrangiert wurde. Zu Gast waren dabei die THW Ortsverbände Neunkirchen (Baden), Heidelberg und Heilbronn, sowie die Feuerwehr Oberhausen-Rheinhausen.
Bereits am Freitagabend erfolgte die Anreise der Ortsverbände in die Kaserne der Bundeswehr im Reffenthal bei Speyer. Hier wurden noch am selben Tag mehrere Boote zu Wasser gelassen, um am nächsten Morgen direkt mit der über mehrere Monate geplanten Übung beginnen zu können. Nach einem kurzen Briefing am darauffolgenden Morgen und der Bekanntgabe des Szenarios setzten sich die Einheiten zu Wasser und an Land in Richtung des Neuen Hafens in Speyer in Bewegung. Auf einer Landzunge nahe der fiktiven Einsatzstelle entstand dort der Bereitstellungsraum für die etwa 10 Boote, 20 Fahrzeuge und insgesamt rund 80 Helferinnen und Helfer. Einzige Ausnahme bildete die Fachgruppe Führung und Kommunikation aus Heidelberg, welche die Einsatzleitung vom nahe gelegenen Gelände des THW Speyer aus übernahm.
Gegen 09.30 Uhr begann die Hauptübung dann mit der Erkundung der Schadensstelle durch mehrere Helfer des THW. Die drei bis zu 50 Meter langen Schiffe des Wasser-und Schifffahrtamtes am gegenüberliegenden Rheinufer, welche als Übungsobjekte dienten, boten eine unübersichtliche Lage. Auf dem Hebebock "Achilles" befanden sich mehr als 10 zum Teil schwerverletzte Personen, welche durch Kinder der Oberhausen-Rheinhausener Jugendgruppe gespielt wurden. Aufgeschminkte Wunden und die Dunkelheit im engen Maschinenraum unter Deck ließen eine realistische Einsatzsituation entstehen, boten aber auch jede Menge Spaß für die kleinen "Verletzten". Auf dem nahe gelegenen Schubboot "Wisent" bot sich den Einsatzkräften ein ähnliches Bild. Hier waren mehrere Übungspuppen unter zum Teil tonnenschweren Gegenständen eingeklemmt und mussten gerettet werden. Auf dem dritten Schiff, der Klappschute "Bison" wurde ein Wassereinbruch aufgrund des Zusammenstoßes simuliert. Durch Überflutungen nach einem Hochwasser war der Transport von Verletzten und technischen Geräten nur von der gegenüberliegenden Uferseite, vom Bereitstellungsraum aus, über den Rhein möglich.
Nach der Erkundung und der Rückmeldung der Schadenslage an die Einsatzleitung begannen die Einsatzkräfte gemeinsam mit der Rettung der Verletzten und der Sicherung der Schiffe. Hierbei übernahm ein Teil der Boote der Fachgruppen Wassergefahren den Materialtransport vom Bereitstellungsraum hin zur Einsatzstelle, andere brachten die Helferinnen und Helfer auf die havarierten Schiffe. Mit verschiedenen Rettungstechniken wurden nach und nach die Verletzten auf dem Schiff "Achilles" durch die Feuerwehr und einer Bergungsgruppe des THW versorgt und aus dem Maschinenraum auf das Oberdeck gebracht. Mittels Rettungsbooten konnten die Verletzten so zur Sammelstelle in den Bereitstellungsraum gebracht werden. Parallel verliefen dabei auch die Rettungsarbeiten auf dem Schiff "Wisent". Eine weitere Bergungsgruppe konnte hier mittels Hebekissen einen schweren Anker, unter dem die Beine einer Puppe eingeklemmt waren, anheben und den Verletzten auf diese Weise befreien. Auf der Klappschute "Bison" fanden unterdessen Pumparbeiten statt, um das eindringende Wasser in den Rhein zurückzuführen. Selbst der lang anhaltende Regen hielt die Helfer nicht von der Erfüllung der Übungsaufgabe ab.
Nachdem die letzten Verletzten versorgt und abtransportiert wurden, konnten auch die Pumparbeiten eingestellt, und die Übung beendet werden. Übungsleiter Gerhard Machauer zeigte sich bei der Nachbesprechung der Übung am Samstagabend zufrieden mit der gezeigten Leistung der Einsatzkräfte.
Nach einem spannenden Fußballabend in der Fahrzeughalle des OV Oberhausen-Rheinhausen traten die auswärtigen Ortsverbände am Sonntag die Heimreise an.
Auf diesem Weg möchten wir dem Wasser-und Schifffahrtsamt Mannheim für die Bereitstellung der Schiffe und des Personals, sowie dem DRK Oberhausen und der DLRG Oberhausen für die Absicherung der Übenden an diesem Wochenende recht herzlich danken! Ebenfalls ein großes Dankeschön an alle beteiligten Einsatzkräfte für die durchaus gelungene Übung. Wir freuen uns auf die gemeinsame Rhein-Neckar-Übung im kommenden Jahr in Neunkirchen!